Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wenn ich in dem Moment, wo ich Ihnen diese Zeilen schreibe, auf die Corona-Karte der Bundesrepublik schaue, kann ich feststellen, dass unser Landkreis Bernkastel-Wittlich mit einer Inzidenz von 24,9 Infizierten pro 100.000 Einwohnern nicht nur auf dem ersten Rang in Rheinland-Pfalz, sondern sogar auf zu den drittniedrigsten in der bundesweiten Betrachtung liegt. Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem bundesweit die Inzidenzen sehr stark steigen. Auch aus unserer eigenen Erfahrung der letzten Wochen ist es mir gleichzeitig bewusst, dass es sich hierbei um eine reine Momentaufnahme handelt, zu der auch ganz viel Glück gehört.

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Gleichwohl möchte ich an dieser Stelle ganz vielen Menschen danken, die mittlerweile schon seit über einem Jahr an sieben Tagen in der Woche ihren uneigennützigen Dienst verrichten. Seien es beispielhaft Ärzte, Pflegekräfte, mobile Pflegedienste, Rettungsdienste oder Hilfsorganisationen, die vielen helfenden Kräfte der Bundeswehr, jeder an seinem Platz, jeder mit hoher Verantwortung und einem riesigen Engagement. Aber auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich Dank sagen. Gesundheitsamt und Ordnungsamt leisten einen großen Beitrag in der Pandemiebekämpfung, die Kontaktnachverfolgung und die Absonderungen der Infizierten funktionieren sehr gut. Viele haben tatkräftig mitgeholfen, dass gleich nach Beginn der Pandemie ein äußerst leistungsfähiges Testzentrum in Wittlich entstanden ist, innerhalb von drei Wochen wurde ein Impfzentrum aus dem Boden gestampft und nach Freigabe der Schnelltests haben wir innerhalb weniger Tage gemeinsam mit der Kollegin und den Kollegen Bürgermeistern mit Unterstützung der Feuerwehren und Hilfsorganisationen flächendeckend eine Teststrategie auf die Beine gestellt. An all diesen Stellen sind ganz viele Menschen mit hohem persönlichen Einsatz für Sie da.

Ein ganz besonderer Dank gilt aber auch Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, für Ihre große Disziplin, für Ihr Verständnis und damit für das weit überwiegende Einhalten der vorgegebenen Regelungen. Ohne Ihr entscheidendes Zutun nützt die beste Strategie überhaupt nichts.

Wie geht es nun weiter? Durch den nach wie vor sehr schleppenden Fortschritt bei den Impfungen und trotz angekündigter wesentlicher Verbesserungen ab Mitte April, ist uns nicht damit geholfen, tägliche Horrorszenarien mit immer neuen Mutanten und immer härteren Lockdowns zu verkünden. Vielmehr müssen parallel Wege aufgezeigt werden, wie es gemeinsam mit einer verbesserten Impfstrategie zu Lockerungen und damit auch zu einem Wiederbeleben der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens kommen kann. Dies funktioniert nur, indem wir uns von dem alleinigen Gradmesser der Inzidenz verabschieden und wesentlich erweiterte Testmöglichkeiten mit entsprechenden digitalen Nachweisen als Weg hin zu einem Öffnungskonzept aufweisen. Die in Rheinland-Pfalz hierzu ausgelobte Modellkommune ist sicher ein richtiger Ansatz. Ob die Bedingungen allerdings von vielen umgesetzt werden können, wird sich zeigen. Auch hier stelle ich mir die Frage, ob ein solches Vorgehen nur für Kommunen mit einer Inzidenz unter 50 gelten kann, denn es ist für Verwaltungen und Betriebe sehr viel Aufwand damit verbunden, der nur machbar ist, wenn eine gewisse Nachhaltigkeit damit verbunden ist. Und Inzidenzen verändern sich nun mal täglich.

Wir im Landkreis Bernkastel-Wittlich haben uns jedenfalls direkt nach der Ankündigung durch die Ministerpräsidentin auf den Weg gemacht, um ein Konzept zu entwickeln, dass den Menschen und den Betrieben im Landkreis die Möglichkeit eröffnet, wieder ein Stück Freiheit zurückzugewinnen. Es finden zurzeit Gespräche mit der Kollegin und den Kollegen Bürgermeistern statt, um über eine erhebliche Ausweitung der Testmöglichkeiten flächendeckend im gesamten Landkreis jedem, der sich testen lässt, über einen digitalen Nachweis den Zutritt zu Geschäften, Restaurants und Kultureinrichtungen und für die sportliche Betätigung zu ermöglichen. In diese Gespräche werden natürlich die betroffenen Betriebe und Einrichtungen mit einbezogen, denn sie werden letztlich auch in ihrem Bereich die Voraussetzungen für die Umsetzung schaffen müssen.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, die vom Land gestellten Anforderungen zu erfüllen und das Konzept der Modellkommune umzusetzen, weise aber schon an dieser Stelle darauf hin, dass die nachhaltige Umsetzung von Lockerungen in Verbindung mit schnellerem Impfen und erweitertem Testen nur gelingen kann, wenn Sie alle sich im Übrigen so wie bisher strikt an die Verhaltensregeln halten. Dann wird Tübingen auch in unserem Landkreis möglich sein.

Packen wir es gemeinsam an. Ich sehe es als einzige Möglichkeit, kurz- und mittelfristig ein Stück mehr Normalität zu erreichen.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich

Ihr

(Gregor Eibes)

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Landrat


 

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