v.l.n.r. Elmar Konrad, Rainer Laupichler, Bürgermeister Manuel Follmann, Ulrike Jung-Ristic, Anne Hees-Konrad, Mario Schoenemann und Regina Wahsweiler | Foto: Carina Alt-Linden

Im Rahmen einer kleinen Vernissage eröffnete Bürgermeister Manuel Follmann vergangenen Freitag die Foto-Ausstellung „Wenn ich einmal dement werde, möchte ich…“ des Demenznetzwerkes Bernkastel-Wittlich.

Die 20 Exponate des Fotografen Christoph Gerhartz zeigen dabei Menschen unterschiedlicher Alters- und Berufsgruppen aus dem Kreisgebiet in ihrer ganz persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz.

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So stehen Statements der abgebildeten Personen, wie beispielsweise das der Manderscheider Agrarwissenschaftlerin Katharina Krämer, „so viel Zeit wie möglich in und mit der Natur verbringen zu dürfen“, für Teilhabe, Selbstbestimmung und Menschlichkeit.

Landwirt Elmar Konrad aus Niederöfflingen möchte im Falle einer Demenzerkrankung „immer noch auf seiner Gitarre Musik machen“ und Friseurin Simone Wenzel aus Landscheid möchte „nicht auf ihre Lockenfrisur verzichten.“

Demenz ist eine schleichende Krankheit, die Verbindungen löst. Die Verbindung zum Gedächtnis, zum eigenen Selbst, zu anderen Menschen, zu Raum und Zeit. „Auch wenn es derzeit noch keine Therapie gibt, die zur Heilung führt, liegt das Hauptziel der Behandlung darin, die Lebensqualität der Kranken wie auch die der Angehörigen zu verbessern“, erklärt Manuel Follmann. „Denn“, so zitiert er weiter, „‘Das Herz wird nicht dement‘.“

Genau hier setzen die Initiatorinnen Anne Hees-Konrad, Mitarbeiterin im Pflegestützpunkt Wittlich, Corinna Heinze, Mitarbeiterin im Pflegestützpunkt Thalfang/Morbach/Neumagen-Drohn und Ulrike Jung-Ristic, Mitarbeiterin der Beratungs- und Koordinierungsstelle Demenz für den Kreis Bernkastel-Wittlich an und möchten mit der durch die Landesverbände der Pflegekassen Rheinland-Pfalz und den Verband der privaten Krankenversicherung e.V. geförderten Aktion für das Thema sensibilisieren.

„Wir möchten deutlich machen, dass mit der Diagnose Demenz das Leben nicht zu Ende ist“, so Ulrike Jung-Ristic. „Vieles ist noch möglich: Wünsche, Vorlieben, Bedürfnisse, kleine Dinge des Alltags, die das Wohlbefinden und die Teilhabe ermöglichen. Mit der Ausstellung möchten wir mit den Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit den Blick auf die Individualität des Einzelnen richten und dazu ermutigen, den betroffenen Menschen tolerant und offen zu begegnen.“

Unterstützung bietet dabei die Beratungs- und Koordinierungsstelle „Demenz“ im Kreis Bernkastel-Wittlich, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Alltagssituation von dementiell erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Angefangen bei Erstberatungen, Schulungen und Gesprächskreisen bietet die Anlaufstelle Sprechstunden in Gemeinden an und hilft überdies bei der Vermittlung von Pflegestützpunkten, Diensten, Einrichtungen und Angeboten.

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Interessierte können die Ausstellung „Wenn ich einmal dement werde, möchte ich…“ bis zum 15. März 2023 zu den gegebenen Öffnungszeiten in den Räumlichkeiten der Verbandsgemeindeverwaltung besichtigen. Die Exponate verteilen sich dabei vom Foyer des Haupthauses über die Schaufenster in der Außenstelle (Burgstraße) bis in die Flure derselbigen.


 

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