Symbolbild

Wittlich

Nach aktuellem Stand liegt der Landkreis Bernkastel-Wittlich mit einer Inzidenz von 19,6 bundesweit an der Spitze. Landrat Gregor Eibes betont immer wieder, dass es sich hierbei immer nur um eine Momentaufnahme handelt. Neben der hervorragenden Arbeit von hochmotivierten Mitarbeitern beim Gesundheitsamt, der Ordnungsbehörde, der Teststation und des Impfzentrums gehört auch immer eine Portion Glück dazu, um ein solches Ergebnis zu erreichen. Ein ganz besonderer Dank gilt auch allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre große Disziplin für ihr Verständnis und damit für das weit überwiegende Einhalten der vorgegebenen Regelungen.

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Vor dem Hintergrund der niedrigen Inzidenz lag es grundsätzlich nahe, sich beim Land als Modellkommune zu bewerben, um der Bevölkerung und dem Wirtschaftsleben im Zusammenhang mit einer umfassenden Teststrategie weitere Lockerungen zu ermöglichen. Nach Klärung verschiedener Detailfragen mit dem Land Rheinland-Pfalz und einer eingehenden Abwägung möglicher Vorteile und Risiken haben sich die Vertreter der Verbandsgemeinden, der Gemeinde Morbach, der Stadt Wittlich und des Landkreises jedoch darauf verständigt, auf die Einreichung einer Bewerbung als Modellkommune zu verzichten. Denn eines wurde erst bei näherer Betrachtung klar: Mit der Eigenschaft einer Modellkommune gehen keine wesentlich weiteren Freiheiten einher, als man sie derzeit mit einer 7-Tages-Inzidenz von unter 50 Fällen je 100.000 Einwohnern hat.

Beispielhaft sei hier der Einzelhandel genannt, der bereits geöffnet ist, genauso wie die Außengastronomie. Die allseits gewünschte Öffnung der Innengastronomie wäre selbst im Fall der Anerkennung als Modellkommune hingegen nicht möglich gewesen.

Hinzu kommt, dass auch die technischen Rahmenbedingungen für die digitale Kontaktnachverfolgung über die Luca-App nach wie vor nicht abschließend geklärt sind. Daher legte man den Fokus in den Beratungen darauf, in Zeiten steigender Inzidenzwerte auf Bundes- und Landesebene die mit der niedrigen Inzidenz gewonnenen Freiheiten möglichst langfristig zu sichern.

Hierzu verständigte man sich auf verschiedene Bausteine. Der wesentlichste davon ist der des Testens. So soll durch ein gemeinsam abgestimmtes und konzertiertes Vorgehen der Kommunen kurzfristig ein noch deutlich umfangreicheres und flächendeckenderes Schnelltestangebot geschaffen werden, das über den aktuell noch zentralörtlichen Ansatz hinausgeht. Auch das Testen an Wochenenden soll dabei besonders in den Blick genommen werden, um die Freizeit der Kreisbevölkerung sicherer zu gestalten und den Gastronomen im Landkreis zu ermöglichen, ihre Außengastronomie wirtschaftlich zu betreiben. Hinzu kommen in nächster Zeit noch die Testungen in den Betrieben und den Verwaltungen.

Mit dem Fortschreiben der Schnellteststrategie auf Landkreisebene werden auch die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen, um auf mögliche Öffnungsszenarien vorbereitet zu sein.

Landrat Gregor Eibes: „Ich bin sehr froh, dass es uns gemeinsam mit der Kollegin und den Kollegen Bürgermeistern gelungen ist, eine abgewogene Lösung für den Landkreis zu initiieren. Das wesentlich erweiterte Testangebot in der Fläche und an den Wochenenden steht über allem und hat zwei Effekte: Einen verbesserten Gesundheitsschutz für unsere Bevölkerung und eine sicherere Nutzung der mit unserer niedrigen Inzidenz verbundenen Lockerungsschritte. Und das, ohne die sowieso schon vorhandene Sogwirkung bei Einkäufen etc. unnötig zu erweitern. Ganz wichtig war und ist uns auch hier ein gemeinsames Vorgehen innerhalb des Landkreises.“

Ein weiterer Baustein, der für künftige Öffnungsschritte als unabdingbar gesehen wird, stellt die Digitalisierung der Kontaktnachverfolgung dar. Hier erklärten die Verantwortlichen bereits im Voraus ihre Absicht, auf eine landeseinheitliche Nachverfolgungs-App zurückzugreifen, sobald diese flächendeckend verfügbar ist. Bis dahin würden bereits etablierte digitale Systeme genutzt.

Ergänzt werden sollen die Bausteine um eine wissenschaftliche Begleitung der Maßnahmen. So sollen diese datenbasiert evaluiert werden, um mit den gewonnenen Erkenntnissen das modellhafte Vorgehen stetig weiterzuentwickeln. Entsprechende Kontakte zur Universität Trier hat das Gesundheitsamt aufgenommen.

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Gregor Eibes: „Unser Vorgehen hat  weitere entscheidenden Vorteile. Wir können in Ruhe unsere Teststrategie aufbauen und evaluieren, die Entwicklung unserer Inzidenz im Auge behalten, um dann anhand der weiteren Entwicklungen jederzeit ohne große zeitliche Verzögerung entscheiden zu können, ob über die Teilnahme an einem Modellprojekt weitere Lockerungsschritte darstellbar und vertretbar sind. Wir wollen modellhaft unterwegs sein, ohne risikobehaftete Experimente durchzuführen.“


 

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