Ein solches „Pop-up Coworking-Space“ wird im August und September in Minheim stehen. Foto: CoWorkLand eG

Am 10. Mai verkündete die neunköpfige Jury des Wettbewerbs „Smartes Dorfgemeinschaftshaus“ ihre Entscheidung: Das ehemalige Lehrerwohnhaus in Minheim erhält Unterstützung bei der Einrichtung eines Coworking-Spaces.

Anfang April rief die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich im Rahmen des Modellvorhabens Smarte.Land.Regionen zur Teilnahme am Wettbewerb „Smartes Dorfgemeinschaftshaus“ auf. Einen Monat lang hatten alle Bürger sowie Ortsgemeinden des Landkreises Bernkastel-Wittlich die Möglichkeit sich um ein smartes Dorfgemeinschaftshaus zu bewerben. Eine hochkarätige Jury, zusammengesetzt aus regionalen und überregionalen Experten, traf nun die Entscheidung.

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Die Ortsgemeinden selbst hatten die Möglichkeit in der Sitzung ihre Motivation zu erläutern, ihre Gemeinden vorzustellen und den Jury-Mitgliedern Fragen zu beantworten. Anja Saupe, Projektleiterin des smarten Dorfgemeinschaftshauses, zeigte sich zufrieden: „Wir waren beeindruckt von der Qualität der eingereichten Bewerbungen. Am Ende überzeugte uns Minheim mit einem klaren Konzept und einer starken Dorfgemeinschaft. Daher fiel nach einer intensiven Diskussion unsere Entscheidung einvernehmlich für diese Gemeinde.“

Minheim erhält nun in einem ersten Schritt ein containerbasiertes „Pop-up Coworking-Space“, das im August und September 2022 für acht Wochen errichtet wird. Es dient dazu die Bürger zum Probearbeiten einzuladen und somit ein Gespür für die Nachfrage zu erhalten. Zudem sollen Erfahrungen gesammelt und Interessierte informiert werden. Im nächsten Schritt wird gemeinsam mit der CoWorkLand eG ein Konzept erstellt, wie das ehemalige Lehrerwohnhaus zum Coworking-Space umgewandelt werden kann. Die Ausstattung des smarten Dorfgemeinschaftshauses wird zudem finanziell unterstützt.

Das Projekt ist Teil des Modellvorhabens Smarte.Land.Regionen und basiert auf einer Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung. Projektpartner des Modellvorhabens ist das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering.

Für ein Gelingen des Projekts kann die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich auf Erfahrungen der kooperierenden Wirtschaftsförderung Trier-Saarburg zurückblicken und wird diese unterstützend in die Umsetzung einbringen. Die Wirtschaftsförderung des Nachbar-Landkreises betreibt bereits drei Coworking-Spaces unter dem Namen „Raumgewinn“ und ist damit ein wertvoller Partner für den Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Alle interessierten Bürger sind dazu eingeladen am Digitaltag, 24. Juni um 15 Uhr an einer Online-Infoveranstaltung mit dem Titel „Das Bürgerhaus der Zukunft: lebendig, smart und multifunktional – Coworking im Dorfgemeinschaftshaus“ teilzunehmen. Weitere Informationen sind unter digitaltag.eu zu finden.

Stichwort Coworking-Space

Coworking-Spaces sind gemeinschaftliche Arbeitsräume, die Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Branchen nutzen, egal ob angestellt oder selbständig. Im Gegensatz zum Großraumbüro basieren diese Räume auf dem Prinzip der Gemeinschaft. Das schafft Netzwerke aus Menschen, die sich an einem klassischen, festen Unternehmensstandort vermutlich nicht kennengelernt hätten.

Besonders im ländlichen Bereich richten sich die Coworking-Spaces nicht nur an Digitalarbeitende, sondern auch an Handwerker, Musiker, Gründer und viele mehr. Je nach Fokus verfügen Coworking-Spaces über ergänzende Ausstattungen wie beispielsweise Kindergärten, Werkstätten, Cafés, Postannahmestellen und natürlich über eine ideale technische Infrastruktur sowie Besprechungs- und Arbeitsräume.

Die Vorteile von Coworking-Spaces liegen dabei klar auf der Hand: Viele Menschen pendeln nach wie vor täglich weite Strecken in die nächste (Groß-)Stadt, um ihrer Arbeit nachzugehen. Die vergangenen zwei Jahre haben allerdings gezeigt, dass eine räumliche Anwesenheit an einem festen Unternehmenssitz nicht mehr unbedingt erforderlich ist.

„Das ist eine gute Entwicklung hinzu mobiler Arbeit, entlastet Pendelstrecken und verschafft der arbeitenden Bevölkerung mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeit und ihres Wohnorts als auch mehr Zeit für Familie und Privatleben“, sagt Ulrich Bähr, geschäftsführender Vorstand der CoWorkLand Genossenschaft, „allerdings bringt das Home-Office auch Nachteile mit sich, wie zum Beispiel die fehlende Trennung zwischen Beruf und Privatleben“.

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Ein Coworking-Space bietet hier das Beste aus beiden Welten: Einen professionellen Arbeitsplatz mit guter Ausstattung und einen branchenübergreifenden Austausch mit anderen Coworkern. Gleichzeitig verkürzt sich der Anfahrtsweg, wenn der Coworking-Space quasi direkt um die Ecke ist, und es bleibt mehr Zeit für Familie und Privatleben.


 

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