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Wer ein Haus mit Beton baut, kommt in der Regel um eine Schalung nicht herum. Der Einsatz hat verschiedene Gründe: wird mit flüssigem Beton gebaut, wird die Schalung benötigt, um ihn in Form zu bringen. Denn so werden exakte Grenzen gesetzt. Eine Schalung kann aus Tafeln oder Brettern bestehen und wird, nachdem der Beton gehärtet ist, wieder entfernt. Eine Alternative, die im Bauwerk dauerhaft verbleibt, sind spezielle Schalungssteine, die gleichzeitig auch stützen.

Was ist eine Schalung?

Eine Betonschalung ist eine Form bzw. eine Hohlform für ein Bauteil, welches aus flüssigem Beton gegossen wird. Dadurch wird nach dem Einfüllen ähnlich wie eine Backform der Frischbeton bis zum Aushärten in Form gehalten. Danach wird sie wieder entfernt. Allerdings gibt es enorme Unterschiede bei den Schalungen. Nur die Funktionsweise ist immer ähnlich: egal ob als aufwendig selbst hergestellte Konstruktion, als Wandschalung oder als Mauerfundament, all dies wird Schalung bezeichnet.

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Streng genommen handelt es sich allerdings bei der Schalung um eine Konstruktion, während unter dem Begriff „Verschalung“ der Arbeitsvorgang verstanden wird. Das bedeutet, dass jemand die Betonschalung erstellt, diese befüllt und anschließend wieder abbaut. Mit dem Begriff Ausschalungsfrist wird die Zeit beschrieben, die der Beton benötigt, um abzubinden. Der chemische Vorgang wird umgangssprachlich aber auch als „Trocknen“ bezeichnet.

Welche verschiedene Schalungen gibt es?

Eine Schalung kann aus Kunststoff, einen Materialmix, aus Metall oder Holz bestehen. Die Schalung besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Schalungshaut: Die sogenannte Schalungshaut ist die dem Beton zugewandte Seite.
  • Schalungsgerüst: Dabei handelt es sich um eine außen liegende Tragkonstruktion, die die Schalungshaut in Position hält. Bis zum vollständigen Aushärten des Betons hat sie gleichzeitig eine tragende Funktion.

Damit beim Bau der Flüssigbeton in Form bleibt, sind bei einer Wandschalung beispielsweise mindestens zwei Elemente erforderlich, die sich gegenüberstehen inklusive eines seitlichen Abschlusses. Diese Elemente werden mit Frischbeton gefüllt. Damit ein exakter Abstand zueinander gewährleistet ist und die Elemente sicher und stabil stehen, sind Schalungsanker oder Anker erforderlich. Dabei handelt es sich um dicke Gewindestangen, die am Ende breiten Muttern besitzen.

Die Schalungsarten unterscheiden sich in ihrer Funktion und Bauweise. Wandschalungen werden zum Beispiel nach dem Einsatzort benannt und Stützschalungen bezeichnen die Bauart. Nachfolgend stellen wir einmal die wichtigsten Schalungsarten vor, die bei Bauarbeiten im Haus vorkommen.

1. Verlorene Schalung

Mit der Bezeichnung verlorene Schalung wird eine Verschalungsart beschrieben, die nach Gebrauch nicht abgebaut wird und stattdessen erhalten bleibt. Vor allem auf größeren Baustellen wird die verlorene Schalung gerne verwendet, denn sie spart Zeit und Arbeit. Zudem kann ohne Wartezeit die Arbeit fortgesetzt werden, da nicht auf das Austrocknen gewartet werden muss.

Die verlorene Schalung wird beispielsweise dann verwendet, wenn sie später nicht im Boden stört oder wenn es sich um besonders verwinkelte Bauten handelt, die nur schwer erreichbar sind. Wird die Konstruktion auch noch mit Hartschaum oder einem anderen dämmenden Material versehen, ist gleichzeitig eine Wärmedämmung vorhanden. Bei Ringankern oder bei Deckenrandschalungen wird dieses System gerne verwendet.

2. Schalungssteine

Mithilfe einer Füllung aus Fließbeton werden hohle Mauersteine zu einer massiven und stabilen Wand. Das bedeutet, dass ein Mauerrohling mit Beton ausgefüllt und dadurch belastbar und stabil wird. Dadurch, dass diese Schalungssteine oben und unten offen sind, kann sich der Beton auch noch besser verteilen. Die Mauersteine besitzen Nut und Feder und passen so exakt ineinander, ohne dass sie mit Mörtel hochgezogen werden müssen.

3. Kletternde Schalung

Bei einer kletternden Schalung handelt es sich um ein bewegliches Schalungssystem. Mit ihr werden besonders große Betonflächen realisiert, wie zum Beispiel beim Tunnelbau. Diese besondere Art ist so konstruiert, dass sie mit dem Baufortschritt immer mit wandert und somit an der Wand hochklettert. Ein anderer Begriff für kletternde Schalungen ist eine Gleitschalung.

4. Saugende und nichtsaugende Schalungen

Eine Schalung, die dem Frischbeton Wasser entzieht, wird saugende Schalung genannt. Dadurch wird die Oberfläche des Betons rauer. Da dieser Effekt aber nicht immer gewünscht ist und es gleichzeitig den Nachteil hat, dass der Beton zu schnell abbindet, werden beispielsweise Holzverschalung vorher mehrere Stunden lang gewässert.

5. Stützenschalung

Bei einer Stützenschalung handelt es sich um eine Schalung, die aus mehreren Elementen besteht und auf Stelzen aus Stahl oder Holz als Träger thront. Sie gibt es in Form von Deckenschalungen und Wandschalungen. Mit solch einer Trägerschalung können beispielsweise massive Decken gegossen werden. Einzelne Elemente kommen bei Wänden zum Einsatz. Diese Elemente lassen sich wiederverwenden und sind besonders schnell auf- und abgebaut. Bei noch unfertigen Gebäuden trägt die Stützschalung einen großen Teil der Statik.

Welche Funktionen übernimmt die Schalung?

Neben dem Einsatzgebiet, den Frischbeton in Form zu halten, übernimmt die Schalung teilweise auch eine tragende Funktion. Erst wenn der Beton ausgehärtet ist, kann dieser die Statik übernehmen. Aus diesem Grund muss eine Schalung besonders stabil sein und in der Lage sein, die auftretenden Kräfte abzuleiten. Ein Problem ist, dass Flüssigbeton beim Einfüllen auf die Verschalung einen enormen Druck ausübt. Noch mehr Druck entsteht, wenn der Beton verdichtet wird.

Aus diesem Grund muss die Schalenkonstruktion standsicher sein, sauber und formstabil sowie dicht. Dementsprechend können unsachgemäße Schalungen später die Eigenschaft des Betons beeinflussen. Ist der Beton einmal ausgehärtet, sind keine Änderungen mehr möglich.

Welche Materialien werden für eine Schalung verwendet?

Als Material bei Schalungen kommen infrage:

  • Kunststoff
  • Holz
  • Stahl
  • Materialmixer

Am preiswerten ist Holz. Da es sich auch einfach verbauen lässt, kommt es vor allem bei Heimwerkern gerne zum Einsatz. Bei einer Gartenmauer werden beispielsweise Holzbretter verwendet, die dann am Boden mit Holzpflöcke stabilisiert werden. Eine Verschalung aus Holz sorgt dafür, dass die Maserung auf der Betonoberfläche verbleibt.

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Wer lieber eine glatte Oberfläche hat, wird auf eine Verschalung aus Stahl zurückgreifen. Sie lässt sich genauso wie Kunststoffschalungen mehrfach verwenden. Je nach Art des Kunststoffs gibt es Konstruktionen, die Wasser aus dem Beton aufnehmen oder nicht.


 

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