Foto: Heinz-Arnold Schneider

„Als feste zivilgesellschaftliche Größe in Wittlich und der Region Mosel-Eifel-Hunsrück leistet das Institut einen wesentlichen Beitrag, um antisemitischem Denken entgegenzuwirken”, erklärte Dr. Dennis Halft, der kommissarische Leiter bei der Festveranstaltung am 7. Dezember in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. Seit 1997 fördert das Emil-Frank-Institut die Begegnung von Juden und Nichtjuden. Es führt eine über die Stadtbücherei öffentlich zugängliche Fachbibliothek mit über 11.000 Bänden, organisiert Führungen, Vorträge, Exkursionen und weitere Veranstaltungen und publiziert seine Arbeit regelmäßig.

Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung stand ein Konzert des internationalen Ensembles “Lebensmelodien”. Unter künstlerischer Leitung von Nur Ben Shalom führte es jüdische Melodien auf, die während der Shoah komponiert, gesungen und gespielt wurden. Grußworte und Glückwünsche kamen von Dr. h.c. Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Monika Fuhr als Beauftragte für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz und Bürgermeister Joachim Rodenkirch.

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Die 90-jährige Charlotte Knobloch, die eigens für das Jubiläum aus München angereist war, mahnte mit Blick auf den wieder erstarkenden Antisemitismus in der Gesellschaft: „Halten Sie die Erinnerung an die Shoah wach und bleiben Sie die starke Stimme, die Sie seit 25 Jahren sind!” „Wir müssen gemeinsam und entschlossen gegen Antisemitismus vorgehen”, forderte ebenso Fuhr, die auch im Namen der Ministerpräsidentin für die Landesregierung sprach. Man werde alles dafür tun, das jüdische Erbe weiter zu pflegen, sichtbar zu machen und Begegnungen zu schaffen.

Um diesem Auftrag gerecht zu werden, engagiert sich das Institut in der Erinnerungs-, Forschungs- und Bildungsarbeit. „Gemeinsame Zukunft braucht gemeinsames Erinnern!”, betonte Halft den hohen Stellenwert der Erinnerungskultur. Jährlich erreicht das Institut rund 1.000 Menschen mit spezifischen Bildungsangeboten für alle Altersklassen und kooperiert als „An-Institut” in Forschung und akademischer Lehre mit der Theologischen Fakultät Trier und der Universität Trier. Gemeinsame Forschungsprojekte beleuchten nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart jüdischen Lebens.

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Die Bedeutung des interreligiösen Dialogs hob Bischof Ackermann hervor, indem er auf den Propheten Jesaja und das gemeinsame Erbe von Juden- und Christentum verwies. Zudem griff er die Mahnung seiner Vorrednerin Knobloch auf und erklärte mit Nachdruck: „Wir müssen wach und wehrhaft sein!”


 

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