Impressionen der Ausstellungseröffnung „Von Anfang an“ Das Lebenswerk des Ulrich Lebenstedt“ Fotos: Alfons von der Lahr

Von Anfang an“ Ausstellungseröffnung für alle Sinne

„Wie haben wir Kultur und Kunst in den letzten Monaten vermissen müssen“, sagte Bürgermeister Joachim Rodenkirch zu Beginn seiner Begrüßung zur Vernissage der Ausstellung „Ulrich Lebenstedt. Von Anfang an. Zeichnung, Malerei, Collage, Keramik, Plastik“ am 12. September in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich. „Und nun eine solch‘ fulminante Eröffnung durch die Formation Saru-Percussion, die mit ihrer musikalischen Darbietung mit unterschiedlichen Schlagzeugen unsere Sinne weckten und uns auf die großartige Ausstellung Ulrich Lebenstedts vorbereiten.“ Der Bürgermeister berichtete über den Genuss der Vorabschau zwei Tage zuvor in Beisein des Künstlers und der Kuratorin, Frau Dr. Barbara Mikuda-Hüttel, und zeigte sich von der Komposition der Ausstellung, die das Lebenswerk Lebenstedts präsentiert, begeistert.

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Ein schöneres und anregenderes Atelier als das von Ulrich Lebenstedt und seiner Frau Natalia Tempel in Trier habe sie selten gesehen, begann Frau Dr. Mikuda-Hüttel ihre Laudatio und erläuterte, man erfahre heute nur noch selten die wichtige Kombination von Handwerk und Denkwerk, von manus und ingenium, in der Bildenden Kunst. Umso mehr begeistere sie dieses Zusammenspiel im Werk Ulrich Lebenstedts.

Der Künstler wurde 1940 geboren und wuchs in dem Moselörtchen Kröv zunächst bei der Mutter und den Großeltern auf. Erst 1949 kehrte der Vater, der Bildhauer August Lebenstedt, aus der Kriegsgefangenschaft zurück und prägte fortan das Kind, lehrte ihn sehen und zeichnen, den Umgang mit Holz und anderen Materialien. Sehr jung begann Lebenstedt eine Ausbildung zu Anstreicher, absolvierte die Gesellenprüfung, um schließlich das Studium an der Werkkunstschule Trier aufnehmen und 1965 abschließen zu können. Hier lernte er das Zeichnen und Malen nach der Natur, aber auch das technische Zeichnen, die Konstruktion perspektivischer Darstellungen, Entwurf und Herstellung baubezogener Gestaltungen, Wandmalerei, Sgrafitto, Glasmalerei, Mosaik- und Lacktechniken, Materialkunde und vieles mehr, was sein Leben werden sollte.

Über Jahre war er als künstlerischer Mitarbeiter der Keramikfabrik in Trier-Ehrang tätig; in dieser Position schuf er zahlreiche Wandbilder, in Schwimmbädern, Schulen, Kirchen und Bahnhöfen in Deutschland, Italien und Österreich. Ab 1991 konnte sich Lebenstedt als freiberuflicher Künstler völlig seiner Passion widmen. Er erhielt zahlreiche Kunst-am-Bau-Aufträge, malte und schuf keramische Plastiken.

In der Wittlicher Ausstellung begeistern auf den ersten Blick die Farben: es dominieren grünblau Töne und Ocker in allen Schattierungen. Es handelt sich um die Farben des Tons, der Keramik und die des Mittelmeers, der südfranzösischen und italienischen Dörfer während der mittäglichen Siesta. Lebenstedt gibt die Natur nicht fotografisch wider, sondern eine dahinterliegende wahrgenommene Struktur. Wie die Kubisten des 20. Jahrhunderts wandelt er dreidimensionale Realität in zweidimensionale Kunstwerke, zögert nicht, ein Bild in Streifen zu schneiden, um es neu zu komponieren, in dem er es anders zusammensetzt.

Die Ausstellung „Ulrich Lebenstedt. Von Anfang an. Zeichnung, Malerei, Collage, Keramik, Plastik“ ist noch bis zum 30. Dezember 2021 in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich zu besuchen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 17, sonn- und feiertags 14 bis 17 Uhr. Aufgrund der Baumaßnahmen im Alten Rathaus ist der Zugang zur Ausstellung teilweise über die Tourist-Info, Marktplatz 5, direkt gegenüber, geregelt. Auskunft gibt die Beschilderung.

Weitere Informationen unter 06571/1466-0 oder info@kulturamt.wittlich.de

 

 

 

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Impressionen der Ausstellungseröffnung „Von Anfang an“

Das Lebenswerk des Ulrich Lebenstedt“

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Fotos: Alfons von der Lahr

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