Symbolfoto

Verhandlungen sind ein grundlegender Bestandteil des täglichen Lebens, sei es im Geschäftsleben, im Privatleben oder in politischen Diskussionen. In jeder Verhandlungssituation stehen die beteiligten Parteien vor der Herausforderung, ihre eigenen Ziele zu erreichen, während sie gleichzeitig die Bedürfnisse und Interessen der anderen Seite berücksichtigen müssen. Ein grundlegendes Konzept, das dabei hilft, ist das Verständnis der Unterschiede zwischen Positionen und Prioritäten.

Positionen sind die expliziten Forderungen oder Standpunkte, die eine Partei in einer Verhandlung vertritt. Sie sind oft das Erste, was auf den Tisch kommt, wenn die Verhandlungen beginnen. Positionen können sehr spezifisch sein und sich auf bestimmte Ziele, Forderungen oder Bedingungen beziehen, die eine Partei erreichen möchte. Als Beispiel für die aktuellen Gewerkschaftsverhandlungen könnte eine Partei eine spezifische Lohnerhöhung oder eine Änderung bestimmter Arbeitsvertragskonditionen anbieten oder fordern.

Werbung

Prioritäten hingegen sind die zugrunde liegenden Interessen, Bedürfnisse oder Werte, die eine Partei in einer Verhandlung hat. Sie sind oft weniger offensichtlich als Positionen und können je nach den individuellen Motivationen und Zielen der beteiligten Parteien variieren. Prioritäten sind das, was wirklich wichtig ist und was die Partei dazu treibt, bestimmte Positionen zu vertreten. Zum Beispiel könnte die Priorität eines einzelnen Arbeitnehmers bei einer Gehaltsverhandlung mit dem Vorgesetzten die Sicherheit seiner Familie oder die Anerkennung seiner Leistungen sein, während die Priorität eines Arbeitgebers möglicherweise die Rentabilität des Unternehmens oder die langfristige Bindung qualifizierter Mitarbeiter ist. Sie können diese Übung selbst durchführen, indem Sie überlegen, was die Prioritäten der beteiligten Parteien in den aktuellen Gewerkschaftsverhandlungen sind und wie sich diese Prioritäten auf die jeweils vertretenen Positionen auswirken.

Der wesentliche Unterschied zwischen Positionen und Prioritäten liegt darin, dass Positionen oft festgelegt und nicht verhandelbar erscheinen können, während Prioritäten flexibler sind und Raum für Kompromisse bieten können. Wenn sich die beteiligten Parteien ausschließlich auf ihre Positionen konzentrieren, besteht die Gefahr, dass sie in einen starren und unproduktiven Verhandlungsstil verfallen, bei dem es nur darum geht, wer nachgibt und wer möglichst nah bei seiner Position bleibt. Gerade in den Gewerkschaftsverhandlungen möchte jede der Parteien zeigen, dass sie die Oberhand hat und den anderen zu einem Zugeständnis gezwungen hat.

Um erfolgreich zu verhandeln, ist es wichtig, sowohl die eigenen Positionen und Prioritäten als auch die der anderen Seite zu verstehen. Indem man die zugrunde liegenden Interessen und Motivationen erkennt, die die Positionen einer Partei antreiben, kann man nach Möglichkeiten suchen, gemeinsame Interessen zu finden und kreative Lösungen zu entwickeln, die für beide Seiten akzeptabel sind. Verhandlung findet immer im Kopf der anderen Partei statt!

Ein Beispiel dafür könnte die Verhandlung über den Kauf eines Hauses sein. Eine Partei steht vor dem dringenden Bedarf an einem geräumigeren Haus innerhalb von 8 Monaten, ausgelöst durch die bevorstehende Geburt eines Kindes. Daher sind sie auch gezwungen, ihre derzeitige zu kleine Wohnung im Stadtzentrum zu veräußern. Im Gegensatz dazu strebt der Verkäufer eines Hauses am Stadtrand aufgrund seines fortschreitenden Alters eine Verkleinerung an und hegt den Wunsch, sich näher am Stadtzentrum niederzulassen, um seiner Leidenschaft für den regelmäßigen Opernbesuch nachzugehen. Mit diesen unterschiedlichen Prioritäten im Blick kann die Verhandlung entweder um den Preis des Hauses (Position) kreisen oder die Parteien können sich für alternative Lösungen entscheiden, indem sie ihre jeweiligen Bedürfnisse formulieren und gemeinsam nach kreativen Lösungen suchen.

In der Geschäftswelt sind Verhandlungen oft komplexer, da sie eine Vielzahl von Interessen und Stakeholdern umfassen können. In solchen Situationen ist es besonders wichtig, die Prioritäten aller beteiligten Parteien zu berücksichtigen und nach Lösungen zu suchen, die den größtmöglichen Nutzen für alle Beteiligten bieten.

Insgesamt ist das Verständnis der Unterschiede zwischen Positionen und Prioritäten entscheidend für den Erfolg in Verhandlungen. Indem man sich auf die zugrunde liegenden Interessen und Motivationen konzentriert und flexible Lösungen sucht, können Verhandler eine Situation schaffen, die langfristige Beziehungen stärkt und langfristigen Erfolg ermöglicht.

Werbung

Wenn Sie mehr über die Anwendung wichtiger Verhandlungskonzepte erfahren möchten, besuchen Sie uns: www.impactnegotiationgroup.com


 

error

Gefällt Ihnen diese Seite ? Teilen Sie sie mit Ihren Freunden !